Eine Garage oder Herrenzimmer

Der ungewöhnlichste Auftrag seines gestalterischen Lebens begann für Hartmut Fricke mit der schlichten Bemerkung eines Freundes: „Da hast du siebeneinhalb Quadratmeter Auto, von dem du einmal geträumt hast und da steht es zwischen kahlen, weiß getünchten Wänden, neben einem Rasenmäher. Das ist doch nicht richtig.“

Schon bald bot sich die Gelegenheit, einen angemessenen Raum zu schaffen für Fahrzeuge, an denen das Herz hängt. In diesem Fall war es ein Carport als offenes Erdgeschoß eines ungenutzten Fachwerkhauses, durch das der Wind Staub, Regen und Blätter wehte. Einmal durch die Aussage des Freundes inspiriert, war der kreative Prozess nicht aufzuhalten. So entstand eine Garage als Wohnzimmer für Auto und Motorrad. Als Hobbyraum mit einem Ambiente, in dem man nicht nur seine Motorradstiefel anzieht, am Auto werkelt, sondern wo man sich auch mal zurückzieht und umgeben von geliebten Gegenständen seinen Gedanken nachhängt.

Nachdem der erste Schritt getan und der Carport in einen geschlossenen Raum mit Rolltor, Türen, Fenstern umgewandelt worden war, ahnte auch der Gestalter noch nicht das Gesamtkunstwerk, das am Ende herauskommen würde.

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Der Schlüssel dazu war, wie so oft das Lieblingsmaterial Holz. Altes, von außen verwittertes Holz. Es wurde aufgetrennt, jedoch nicht bearbeitet, sondern lediglich gebürstet. Aus dem Althaus entstand von den Bodenfliesen bis zur Unterkante der Fenster die halbhohe Täfelung. Seine Natürlichkeit und Ursprünglichkeit gab dem Raum Charakter. Und zugleich etwas so Malerisches, dass es einen professionellen Maler auf der Stelle inspirierte, die Wände mit pastoralen Motiven zu bemalen. Alles abgestimmt auf Farbe und Ausdruck des alten Holzes.

Es soll aber immer noch eine Garage bleiben, mahnte der Innenarchitekt. Guter Geschmack duldet keine Übertreibungen.

Nachdem der Raum isoliert war, musste er noch beheizbar gemacht werden. Strom bot sich an, weil entsprechende Leitungen bereits vorhanden waren. Die Suche nach geeigneten Heizkörpern offenbarte ein fantastisches Sortiment an Elektroheizkörpern in originellen Ausführungen.

Die Wahl fiel auf zwei Heiztafeln, die wie Schultafeln aussehen und die tatsächlich auch beschrieben werden können. Symmetrisch an den Längsseiten des Raums einander gegenüber hängend, unterbrechen sie das Altholz auf interessante Weise, und kein Mensch kommt auf die Idee, dass sie zusammen mit dem weißen Kachelofen den Raum beheizen. Mit dem weißen, 125 Jahre alten Original Kachelofen war das Gesamtkunstwerk Wohngarage komplett.

Authentische Accessoires wie Werkzeugschrank oder Sitzbank, denen Zeit und Geschichte anzusehen sind, machen aus einer ungewöhnlichen Garage ein charaktervolles Herrenzimmer.

Leistungen

  • Raumkonzept
  • Materialauswahl
  • Auswahl Kachelofen, Einzelmöbel, Wandleuchten

Eigene Fertigung

  • Wandvertäfelung
  • Fensterfutter mit Fensterbänken
  • Hängende Regale

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