Die Kompletteinrichtung eines Hauses ist ein Traum für jeden Innenarchitekten. In diesem Fall kam noch hinzu, dass Auftraggeber und Auftragnehmer sich in Anspruch und Schönheitssinn trafen und ergänzten. Hartmut Fricke machte Farbvorschläge, fuhr nach Hamburg, um die Parkettflächen auszusuchen, sorgte für die hochwertigen Tischlerarbeiten.
Und hörte den Wünschen und Vorstellungen zu.
Licht und Leichtigkeit der Räume, dazu Raffinement und Ökonomie. Die Treppe war im Rohbau vorhanden. Fricke senkte ihre Brüstung, ganz aus Glas mit Handlauf und Schattenfuge, in den Holzfußboden und schuf auf diese Weise eine fugenlose, klare Linienführung. Am Ende der Treppe befindet sich im Obergeschoss eine Tür, die mit ihrer Täfelung so perfekt in die Wand integriert wurde, dass sie als Tür kaum wahrgenommen wird. Es gibt weder Griff noch Drücker, sondern einen Sensor – ein Druck, und die Tür springt auf.

Dass die Treppe nicht mit einer schlichten Stufe, sondern mit einem Podest beginnt, gehört zu den zahllosen optischen Veredelungen und raffinierten Details. Ein besonderes Stück ist der Waschtisch aus dunklem, gesandetem Kiefernholz im Gäste-Bad. Von unten beleuchtet, hängt er mit seinen unsichtbar eingearbeiteten Schubladen freitragend zwischen den Wänden. Da wird das Praktische zum Objekt, das für sich selbst steht.
An den Holzelementen zwischen den bodentiefen Fenstern der weitläufigen Terrasse vor dem Staffelgeschoss zeigt sich ein weiteres Grundprinzip der Gestaltung: Gleichklang ohne Gleichförmigkeit. Die in der Tischlerei Fricke zugeschnittenen Hölzer sind auf einer eingehängten, unsichtbaren Unterkonstruktion befestigt. Unterschiedlich breit und unterschiedlich aus der Fläche hervorstehend, geben sie mit ihrer Struktur der Fassade Rhythmus und Lebendigkeit.